Einige Besonderheiten des Islam

Die islamische Religion ist die letzte aller offenbarten Religionen und Allah erlaubt Seine Anbetung nur auf die darin genannte und erklärte Art und Weise, was Er (I) in folgendem Qur`anvers verdeutlicht: [Wer aber als Religion etwas anderes als den Islam begehrt, so wird es von ihm nicht angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören.]
(Qur`an 3:85)
Also muss diese Religion auszeichnende Besonderheiten haben; sie muss immer und überall über Gültigkeit verfügen, bis die Stunde hereinbricht. Zu diesen Besonderheiten gehören:

  • Die Fitrah Der Islam ist die Religion der gesunden Fitrah, zu der Allah die Menschen veranlagt hat. Diese Fitrah veranlasst den Menschen, an die Existenz einer anbetungswürdigen Gottheit zu glauben, von welcher er erschaffen wurde. Er kann diese Gottheit kennenlernen und zu ihr finden, indem er tiefgründig über die Gaben, Wohltaten und das gesamte Universum nachdenkt, die ihm von dieser Gottheit zur Verfügung gestellt werden. Allah (I) sagt: [So richte dein Gesicht aufrichtig zur Religion hin als Anhänger des rechten Glaubens, gemäß der natürlichen Anlage Allahs, in der Er die Menschen erschaffen hat. Keine Abänderung gibt es für die Schöpfung Allahs. Das ist die richtige Religion. Aber die meisten Menschen wissen nicht.]
    (Qur`an 30:30)

    Das ist die ursprüngliche Grundlage in der gesamten Schöpfung. Bei dem Menschen kann diese Naturveranlagung jedoch von äußeren Einflüssen derart beeinflusst werden, sodass sie aus ihrem Gleichgewicht kommt und auf den falschen Weg gezogen wird, was dazu führt, dass der Mensch seinem Schöpfer Götter zur Seite stellt, andere anbetet oder gar die Existenz eines Schöpfers ablehnt. Der Gesandte Allahs (r) sagte: "Jedes Kind wird mit der Fitrah geboren, und seine Eltern machen dann aus ihm entweder einen Juden, einen Christen oder einen Sabäer."
  • Einzigartigkeit Der Islam ist die Religion des Tauhid und der Aufrichtigkeit, die dazu auffordert, nur Allah allein anzubeten und Ihm in der Anbetung nichts beizugesellen. Dadurch entsteht die Verankerung des direkten Verhältnisses zwischen Allah und Seinen Dienern; die Basis dieses Verhältnisses ist der absolute Glaube an Ihn, die Zufluchtsuche einzig bei Ihm, um jegliche Bedürfnisse zu stillen und die direkte Bitte um Vergebung oder Hilfe, ohne einer Vermittlung zu bedürfen. Der Islam zerstörte alles, was es an Vermittlungen zwischen Allah und Seinen Dienern gab und verschmäht es, dass sich die Götzendiener in ihren Anbetungshandlungen Vermittler nehmen. Allah (I) sagt über sie: [Sicherlich, Allah gehört die aufrichtige Religion. Diejenigen aber, die sich anstatt Seiner Schutzherren nehmen, sagen: "Wir dienen ihnen nur, damit sie uns Zutritt in Allahs Nähe verschaffen".]
    (Qur`an 39:3)

    Die Worte des Tauhid, "Laa ilaaha illa Allah", bedeuten, dass es nichts außer Allah gibt, das zu Recht der Anbetung würdig ist. Diese Aussage ist der Schlüssel zum Islam. Ihretwegen erschuf Allah die Schöpfung, das Paradies und die Hölle. Alle Propheten und Gesandten kamen mit derselben Botschaft, angefangen von Noah bis hin zum Siegel der Propheten, Muhammad (r). Allah (I) sagt: [Und wir haben vor dir keinen Gesandten gesandt, dem Wir nicht die Weisung eingegeben hätten: "Es gibt keinen Gott außer Mir, so dient Mir!"]
    (Qur`an 21:25)


    Das Wort Tauhid erfordert Folgendes:
    • Allah in Seiner Göttlichkeit (Al-Uluhiyyah) als Einzig erklären: Das bedeutet die Nichtigerklärung jeglicher anderer Gottheiten und die Bezeugung Seiner Gottheit und Seine alleinige Anbetung, ohne Ihm in den Anbetungshandlungen jemanden beizugesellen. Allah (I) sagt: [Dies ist doch Allah, euer Herr. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Schöpfer von allem. So dient Ihm! Er ist Sachwalter über alles.]
      (Qur`an 6:102)
    • Allah in Seiner Herrschaft (Ar-Rububiyyah) als Einzig erklären: Die feste Überzeugung, dass Er der Herr aller Dinge und ihr Besitzer ist. Dass Er der Schöpfer und Versorger der gesamten Schöpfung ist; dass Er sie leben und sterben lässt und dass Er sie, an jenem Tag, an dem es keinen Zweifel gibt, auferstehen lassen wird. Es gibt weder einen Schöpfer noch Machthaber oder Verwalter in diesem Universum, außer Ihm. Es gibt keinen, der Gesetze für Anbetungshandlungen erlässt oder Regelungen in Umgangsformen zwischen den einzelnen Personen oder Gemeinschaften aufstellt oder etwas für erlaubt und verboten erklärt, außer Ihm. Allah (I) sagt: [Er ist der Lebendige. Es gibt keinen Gott außer Ihm. So ruft Ihn an, wobei ihr Ihm gegenüber aufrichtig in der Religion seid. Alles Lob gehört Allah, Dem Herrn der Weltenbewohner.]
      (Qur`an 40:65)
    • Allah in Seinen Namen, Eigenschaften und Attributen als Einzig erklären: Er ist der alleinige Besitzer aller vollkommensten Attribute. Er ist frei von Unvollkommenheit oder Mangelhaftigkeit, fern von Ähnlichkeit oder Gleichheit. Allah (I) sagt: [Er ist Der Erschaffer der Himmel und der Erde. Er hat euch aus euch selbst Gattinnen gemacht, und auch aus dem Vieh Paare, wodurch Er euch vermehrt. Nichts ist Ihm gleich; und Er ist der Allhörende und Allsehende.]
      (Qur`an 42:11)
  • Die unterwürfige Anbetung Allah erschuf die Menschheit allein aus dem Grund, damit sie Ihm dienen, wie Er (I) in Seinem Buch berichtet:Und Ich habe die Ğinn und die Menschen nur (dazu) erschaffen, damit sie Mir dienen.]
    (Qur`an 51:56)

    Das Bedürfnis der Menschheit nach Unterwürfigkeit ist ein natürliches Verlangen. Genauso wie der Körper das Bedürfnis nach Essen und Trinken hat, um bestehen bleiben und überleben zu können, hat auch die Seele das Bedürfnis, ihren Herrn in Unterwürfigkeit anzubeten, um Ruhe und Sorglosigkeit zu empfinden. Dies kann man, ohne Ausnahme, klar und deutlich unter den Menschen erkennen; denn sie wenden sich durch Anbetung an ihren Herrn, um Ihn nach ihren Bedürfnissen zu fragen und um von Ruhe und Geborgenheit umgeben sein zu können, indem sie sich auf Ihn verlassen. In der Zeit von Adam bis Noah, Friede sei mit ihnen, hat die Menscheit eine einzige Gottheit angebetet. Jedoch verfiel das Volk Noahs in den Götzendienst und so fingen sie an, Götzen anzubeten. Dies war die erste Erscheinung des Polytheismus, der sich in verschiedenen Formen zeigte: So gab es welche, die Steine, Bäume, Tiere oder einige Naturerscheinungen anbeteten. Aus diesem Grund wurden Gesandte entsandt, um sie zum reinen Glauben und zum Tauhid zurückzuführen. Sogar der Atheist unter ihnen, der nicht an eine Gottheit glaubt, hat seine eigenen Anbetungsweisen; denn er betet seine Neigungen und seinen Teufel an und das, was ihm seine Seele und seine Gelüste einreden. Das ist die größte Ungerechtigkeit sich selbst und anderen gegenüber; denn er lebt in dieser Welt ohne ein Ziel zu haben, in einer Leere und in seelischer Unruhe, die im Jenseits in ein loderndes Feuer führt, dem nur der Unseeligste ausgesetzt sein wird, der die Botschaft für Lüge erklärt und sich abkehrt. Die Ungerechtigkeit anderen gegenüber äußert sich darin, dass er seinen Gelüsten freien Lauf lässt, selbst auf Kosten anderer.
    Denn es gibt keine Prinzipien, die er beachtet und keine Glaubensgrundsätze, gemäß denen er sich verhält, um das Erlaubte vom Verbotenen zu trennen. Genau das bewahrheitet die Aussage Allahs (I):[Was meinst du wohl zu jemandem, der sich als seinen Gott seine Neigung genommen hat, den Allah trotz seines Wissens hat in die Irre gehen lassen und dem Er das Gehör und das Herz versiegelt und auf dessen Augenlicht eine Hülle gelegt hat? Wer könnte ihn nach Allah rechtleiten? Bedenkt ihr denn nicht?]
    (Qur`an 45:23)


    Wenn man die gesamte Welt in betrachtet, wird man Menschen begegnen, die Allah Götter beigesellen und andere, die etwas anderes als Allah anbeten; außer den Muslimen, die sich an die reinen Glaubensgrundsätze halten und sich in die alleinige Dienerschaft Allahs stellen, ohne Ihm etwas beizugesellen. Das Judentum wurde verfälscht, denn sie behaupten, dass Uzair (gemeint sein kann mit dieser Person der biblische Prophet Esra oder der altägyptische Gott (Osiris) der Sohn Allahs sei. Auch das Christentum wurde verfälscht, da sie behaupten, Jesus sei der Sohn Allahs. Ganz zu schweigen von den anderen Völkern, die sich solche Gottheiten zur Anbetung gewählt haben, was bei jedem vernünftigen Menschen, der über eine gesunde Fitrah verfügt, auf Ablehnung trifft. Genauso, wie unverdorbene Herzen es ablehnen, Götzen, Tiere oder Planeten anzubeten.
    Und Allah sagt die Wahrheit, indem Er (I) spricht: [Gewiss, diejenigen, die ihr anstatt Allahs anruft, sind nur Diener gleich euch. So ruft sie doch an, und so sollen sie euch doch erhören, wenn ihr wahrhaftig seid!]
    (Qur`an 7:194)
  • Die Vernunft Der Islam ist eine Religion, die den Verstand und das Denken respektiert. Die meisten Verse des Quran regen dazu an, den Verstand zu benutzen, indem der Mensch angesprochen und angeregt wird, nachzudenken und zu betrachten, "begreifen sie denn nicht", "denken sie denn nicht sorgfältig nach", "denken sie denn nicht nach", "wissen sie denn nicht", "schauen sie denn nicht" etc. Allah (I) sagt:[In den Himmeln und auf der Erde sind wahrlich Zeichen für die Gläubigen. Und in eurer Erschaffung und in dem, was Er an Tieren sich ausbreiten lässt, sind Zeichen für Leute, die überzeugt sind. Und auch in dem Unterschied von Nacht und Tag und in dem, was Allah an Versorgung vom Himmel herabkommen lässt und dann damit die Erde nach ihrem Tod wieder lebendig macht, und im Wechsel der Winde sind Zeichen für Leute, die begreifen.]
    (Qur`an 45:3-5)

    Allah hat Bereiche festgelegt, in denen man den Verstand und das Nachdenken arbeiten lassen soll, die sowohl mit den Sinnen zu erfassen als auch von Nutzen sind. Jedoch hat der Verstand mit Angelegenheiten des Verborgenen, die mit den Sinnen nicht erfassbbar sind, nichts zu tun. Denn den Verstand in diesem Bereich einzusetzen wären umsonst verschwendete Kräfte. Der Mensch ist nicht in der Lage, etwas von den verborgenen Angelegenheiten zu erfahren, außer durch Gesandte, die von Allah entsandt wurden, Wissen darüber besaßen und somit den Menschen davon berichteten. Allah (I) sagt: [Er, der Kenner des Verborgenen – Er enthüllt niemandem das, was bei Ihm verborgen ist, ausser dem Gesandten, den Er bewilligt; da lässt Er vor ihm und hinter ihm Wächter einhergehen,]
    (Qur`an 72:26-27)

    Jeder gesunde Verstand und alle mit Gerechtigkeit beleuchteten Gedanken bezeugen, dass die Lehren des Islam wahrhaftig, glaubwürdig und für die Menschheit von Nutzen sind. Die Gebote und Verbote des Islam sind voller Gerechtigkeit und weisen keinerlei Ungerechtigkeit auf. Er befiehlt nichts, ohne dass sich darin reiner oder vorwiegender Nutzen befindet. Und er verbietet nichts, ohne dass es sich um reines Übel handelt oder das Schlechte das Gute überwiegt. All das bleibt niemandem, der über die Verse des Quran und die authentischen Aussagen des Propheten Muhammad (r) tiefgründig nachdenkt, verborgen.
  • Herrscherschaft AllahsDie Lehren des Islam sind göttlich. Dies bezieht sich auf die Glaubensgrundsätze, die religiösen Anbetungshandlungen, die Sitten und das Rechtswesen. Sie sind fest verankert, weder änderbar noch ersetzbar. Allah (I) sagt:[(er ist) eine Offenbarung vom Herrn der Weltenbewohner.]
    (Qur`an 56:80)


    Diese Gesetze und Bestimmung wurden nicht von Menschen festgelegt, die von Mängeln und Fehlern überhäuft sind und unter dem Einfluss der Kultur, ihrer Abstammung und Umgebung stehen. Allah (I) sagt:[Begehren sie etwa das Urteil (die Herrschaft und Souveränität) der Unwissenheit? Wer kann denn besser walten als Allah für Leute, die (in ihrem Glauben) überzeugt sind?]
    (Qur`an 5:50)


    Der Islam ist die einzige Religion, die von Verfälschung oder Abänderung verschont blieb. Seine Texte sind davor bewahrt, dass sie verringert oder ihnen etwas hinzugefügt wird. Die Hauptquellen der islamischen Gesetzgebung sind:
    • Der edle Qur`an Der heutige Qur`an stimmt auf den Buchstaben genau mit dem überein, der dem Propheten Muhammad r offenbart wurde. Seine Buchstaben, Verse und Suren existieren von damals bis heute - ohne Abänderungen, Verfälschung, Hinzufügung oder Verringerung. Seine häufige Übertragung und genaue Weitergabe wurde mittels Büchern - worin die qur`anischen Texte geschrieben standen - und den Brüsten der Menschen, die den Qur`an auswendig lernten, gesichert. Die Muslime waren und sind immer noch äußerst bemüht, den Qur`an zu erlernen und weiterzulehren, um Anteil an der damit zusammenhängenden Wohltat zu haben, von welcher der Prophet Muhammad (r) berichtete:"Der Beste unter euch ist derjenige, der den Qur`an lernt und weiterlehrt."
      (Sahih Al-Bukhari )

      Und weil das Auswendiglernen und die Rezitation des Quran als eine Anbetungshandlung zählt, sagte der Prophet (r) :"Wer einen Buchstaben aus dem Buche Allahs liest, erhält eine Belohnung. Und jede Belohnung wird zehnfach angerechnet. Ich sage nicht, dass Alif Laam Miim ein einziger Buchstabe ist; vielmehr ist Alif ein Buchstabe, Laam ein Buchstabe und Miim ein Buchstabe."
      (Sunan Al Tirmidhi )
    • Die reine Sunnah des Propheten ist die zweite Quelle der islamischen Gesetzgebung, eine Verdeutlichung des edlen Qur`an und Erklärung vieler islamischer Regelungen. Die Sunnah wurde vor Missbrauch, Erniedrigung und Verkümmerung geschützt. Dieser Schutz ist von Allah und wurde von vertrauenswürdigen und rechtschaffenen Männern umgesetzt, die sich der Aufgabe gewidmet und ihr Leben dafür geopfert haben, die Hadithe des Proheten (r) nach Überlieferungsketten, Richtigkeit, ihrem Gesundheitsgrad je nach Stärke oder Schwäche und die Zuverlässigkeit der Überlieferer gemäß ihrer Vertrauenswürdigkeit zu überprüfen und jeden Hadith zu studieren. Sie durchsiebten alle Hadithe, die von dem Propheten (r) überliefert wurden und hielten nur diejenigen fest, die wirklich von dem Propheten (r) stammten. Auf diese Weise erreichten uns die reinen Hadithe, frei von erlogenen und erfundenen Hadithen.
  • Universalität Der Islam ist eine allgemeine Religion, die ohne Ausnahme an alle Menschen gerichtet ist; sowohl an Weiße als auch an Schwarze, an Araber und Nicht-Araber, zu jeder Zeit und an jedem Ort. Diese Religion vereint alle Menschen; nicht aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Sprache, dem Gebiet, der Abstammung, der Zeit oder dem Ort, sondern aufgrund klarer und festgründiger Glaubensgrundlagen, die sie zusammenbringen. Jeder, der an Allah als seinen Rabb, den Islam als seinen Diin und an den Propheten Muhammad (r) als Gesandten glaubt, begibt sich unter den Banner des Islam und gehört zu der islamischen Gemeinschaft, ganz gleich wann und wo.
    Was jedoch andere vorhergehende Religionen anbelangt, selbst wenn die Glaubensgrundlage übereinstimmen mag, so waren die Worte zu einer bestimmten Zeit an ein bestimmtes Volk gerichtet, deren Gesetze und Vorschriften alleine für jenes Volk in ihrer Zeitepoche Anwendung fanden und nicht auf andere übertragbar waren. Moses wurde also nur an das Volk Israil entsandt. Allah (I) sagt:[Und Wir gaben Mūsā die Schrift und machten sie zu einer Rechtleitung für die Kinder Isrāʼīls: ʺNehmt euch außer Mir keinen Sachwalter,]
    (Qur`an 17:2)


    Nachdem seit der Entsendung Moses eine lange Zeit verstrichen war, wichen die Kinder Israils von den Vorschriften Allahs, die Moses ihnen verdeutlicht hatte, ab und verloren den rechten Weg, sodass Allah ihnen Jesus sandte, um sie zur Wahrheit zurückzubringen und um ihnen den richtigen Weg zu zeigen. Allah (I) sagt:[Und Wir ließen auf ihren Spuren Isa, den Sohn Maryams, folgen, das zu bestätigen, was von der Tora vor ihm (offenbart) war; und Wir gaben ihm das Evangelium, in dem Rechtleitung und Licht sind, und das zu bestätigen, was von der Tora vor ihm (offenbart) war, und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.]
    (Qur`an 5:46)


    Nach einer Epoche von anderen Gesandten entsandte Allah (I) Muhammad (r) an die Gesamtheit der beiden Gewichtigen (Weltenbwohner): die Dschinn und die Menschen. Somit wurden die Botschaften abgeschlossen. Allah (I) sagt:[Segensreich ist Derjenige, Der Seinem Diener die Unterscheidung offenbart hat, damit er für die Weltenbewohner ein Warner sei,]
    (Qur`an 25:1)


    Der Islam zwingt die Menschen durch seine Universalität nicht, ihn als ihren Glauben zu wählen, sondern gibt ihnen die freie Entscheidung ihn zu akzeptieren oder abzulehnen, wenn er (der Islam) sie erreicht und sie ihn kennenlernen. Er verdeutlicht jedoch den Ausgang derer, die sich vom Islam abkehren. Allah (I) sagt:[Und sag: (Es ist) die Wahrheit von eurem Herrn. Wer nun will, der soll glauben, und wer will, der soll ungläubig sein. Gewiß, Wir haben den Ungerechten ein Feuer bereitet, dessen Zeltdecke sie umfangen hält. Und wenn sie um Hilfe rufen, wird ihnen mit Wasser wie geschmolzenem Erz geholfen, das die Gesichter versengt - ein schlimmes Getränk und ein böser Rastplatz!]
    (Qur`an 18:29)
  • Mäßigung und Realismus Zu den Faktoren, die zur Verbreitung des Islam beigetragen haben, gehört, dass er sich mit Mäßigung und Ausgeglichenheit auszeichnet, einfach zu verstehen, leicht zu erlernen und tolerant ist, was der Gesandte Allahs (r) mit folgender Aussage verdeutlicht:"Die von Allah meistgeliebte Religion ist die rechte, die nachsichtige."
    (Al-Buchari)

    Im Lehrplan des Islam wird der menschlichen Seele nichts aufgetragen, was sie nicht zu leisten vermag - sowohl auf Taten als auch auf Worte bezogen. Wie denn auch, wo der Islam doch die Religion der Fitrah ist, die nicht mit ihr kollidiert, sondern sich ihr anpasst und sich im Einklang mit ihr befindet. Im Islam hat der Mensch die Pflicht, die religiösen Anbetungshandlungen je nach Fähigkeit und Situation umzusetzen, denn Allah (I) sagt:[...und euch in der Religion keine Bedrängnis auferlegt,...]
    (Qur`an 22:78)


    Seine Nachsichtigkeit spiegelt sich in den leichten Vorschriften und den einfachen Anbetungshandlungen wieder. Der Umfang und die Erleichterung dieser Vorschriften und Anbetungshandlungen tragen dazu bei, jegliche Bedrängnis und Härte aus dem Weg zu räumen, damit jeder in der Lage ist, diese umzusetzen. Alle Gebote und Anbetungshandlungen im Islam stimmen mit der Leistungskraft der Menschen überein, ohne ihnen etwas aufzuerlegen, was ihre Kräfte übersteigt. Es muss darauf hingewiesen werden, dass diese Gebote und Anbetungshandlungen in Ausnahmefällen hinfällig werden können und dann die dafür bestimmten Vorgehensweisen gültig sind. Allah (I) sagt: [... Wer sich aber in einer Zwangslage befindet, ohne zu begehren oder das Maß zu überschreiten, für den ist es keine Sünde. ...]
    (Qur`an 2:173)
    Dem ist so, weil der Islam eine Gesetzgebung darstellt, die für eine Menschheit bestimmt ist, die Mängel und begrenzte Fähigkeiten aufweist. Da dies in der islamischen Gesetzgebung berücksichtigt wird, stimmt sie mit der Natur des Menschen, den Allah schwach erschaffen hat, überein. Folgende Aussage Allahs (I) besagt dies:[Allah will es euch leicht machen, denn der Mensch ist (ja) schwach erschaffen.]
    (Qur`an 4:28)

    Die Gebote des Islam basieren auf dieser göttlichen Gesetzgebung, wie Allah (I) in Seiner Aussage verdeutlicht: [Allah erlegt keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag. Ihr kommt (nur) zu, was sie verdient hat, und angelastet wird ihr (nur), was sie verdient hat...]
    (Qur`an 2:286)

    Dies bestätigt der Gesandte Allahs (r) mit seinen Worten:"Was ich euch verbiete, von dem haltet euch fern und von dem, wozu ich euch anweise, führt so viel aus, wie ihr vermögt. Denn die Völker vor euch gingen wegen übermäßigen Fragereien und ihrer Abweichung vom Wege ihrer Propheten zugrunde."
    (Muslim)

    Man muss wissen, dass Toleranz und Milde im Islam nicht bedeutet, das Recht zu haben, gegen die Vorsätze der islamischen Gesetzgebung und der Religion zu verstoßen. Seine Verbote dürfen weder durch Leichtsinn für erlaubt erklärt noch darf das Erlaubte durch Verbohrtheit für verboten erklärt werden. Man darf sich in der Durchführung seiner Bestimmungen und in der Ausführung seiner Befehle nicht nachlässig verhalten oder gegen die islamischen Verständnisse und allgemeinen Anstandsregeln verstoßen. Vielmehr handelt es sich um Nachsicht und Erleichterung, fern von Bedrängnis, Mühsal, Fehltritten und Sünden.
    Die Frau des Gesandten Allahs (r), Aischa (möge Allah zufrieden mit ihr sein), sagte: "Der Gesandte Allahs entschied sich, wenn er zwischen zwei Angelegenheiten wählen konnte, immer für die leichtere, wenn sich darin keine Sünde verbarg; wenn es sich um Sünde handelte, so war er unter den Menschen stets der weit Entfernteste davon."
  • Vollkommenheit und Vollständigkeit Der Islam ist jene perfekte Religion, durch die Allah Seine bereits vorausgegangenen Gesetzgebungen ergänzt und vervollständigt hat. Somit vervollständigte sich Seine Gunst und Er ist mit dieser Religion für Seine Diener zufrieden. Allah (I) sagt:[... Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden...]
    (Qur`an 5:3)

    Mit dieser Vollkommenheit hebt der Islam alle vorherigen Religionen auf und Allah ist nicht einverstanden, dass Er von den Menschen mit etwas anderem, außer dem Islam, angebetet wird. Die Gesetzgebungen vor dem Islam sind geistlichen Ursprungs, welche die Seele ansprechen und zur Läuterung einladen, jedoch gehen sie nicht auf umfassende Art darauf ein, was die weltlichen und die das Leben betreffenden Angelegenheiten anbelangt, da sie keine Anordnungen und Anleitungen dazu enthalten. Ganz im Gegensatz zum Islam, der zur Vervollständigung und Organisation der gesamten Lebensbereiche kam und somit die weltlichen und religiösen Angelegenheiten vereinigte. Der Gesandte Allahs (r) verdeutlichte diese Wahrheit, dass es bei Allah nur eine Religion gibt und Er die Propheten entsandte, damit sie sich gegenseitig vervollständigen; angefangen bei Noah (u) bis hin zum Gesandten Muhammad (r), durch welchen Allah mit folgenden Worten die Religion vervollständigte und die Gesetzgebung vervollkommnete:"Mein Gleichnis mit den Propheten vor mir ist wie das eines Mannes, der ein gut gelungenes und schönes Haus baute, jedoch einen Ziegelstein ausließ. Jeder, der das Haus mit Verwunderung betrachtete, sagte: "Wäre es nicht besser, auch diesen Ziegelstein zu setzen?" Ich bin dieser Ziegelstein, ich bin das Siegel der Propheten."
    (Al-Buchari)

    Auf diese Vollkommenheit und Vollständigkeit basierend, hat Allah (I) versprochen, den Islam zu bewahren, bis Er (I) die Erde und alles was auf ihr ist, erbt. Allah (I) gab jedoch nicht das Versprechen, die dem Islam vorangegangenen Religionen zu bewahren, da sie nur für bestimmte Zeitabschnitte und für bestimmte Völker gültig waren. Allah (I) sagt:[Gewiß, Wir sind es, die Wir die Ermahnung offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein.] (Qur`an 15:9)
  • Klarheit und Deutlichkeit Der Islam ist die Religion der Klarheit, die weder Verworrenheit noch Rätselhaftigkeit aufweist. Diese Beschreibung gilt auch für den Qur`an, die erste Quelle der islamischen Gesetzgebung, da er ein deutliches Buch ist, eine Rechtleitung für die Menschen, ein deutlicher Beweis; und das ist der Beweis seiner Deutlichkeit. Allah (I) sagt:[... Gekommen ist, nunmehr zu euch von Allah ein Licht und ein deutliches Buch,]
    (Qur`an 5:15)


    Jeder Mensch hat das Recht dazu, sich über Unklarheiten zu informieren oder Fragen, die ihn beschäftigen, zu stellen, denn im Islam gibt es nicht: "Glaube, aber frage nicht". Der Islam gibt jedoch nicht jedem das Recht, auf Fragen, die im Zusammenhang mit religiösen Angelegenheiten stehen, zu antworten. Vielmehr gibt er das Recht, religiöse Fragen zu beantworten, denjenigen, die Wissen darüber haben, deren Spezialgebiet die islamische Gesetzgebung ist und die sich der Forschung und des Erlernens dieses Wissensbereiches gewidmet haben. Über die Medizin informiert man sich bei Ärzten, über die Technik bei Ingenieuren und über die islamische Gesetzgebung bei denjenigen, die sich dieser hingegeben haben. Allah (I) sagt: [Und Wir haben vor dir nur Männer gesandt, denen Wir (Offenbarungen) eingegeben haben. So fragt die Leute der Ermahnung, wenn ihr (etwas) nicht wißt.]
    (Qur`an 16:43)


    Es gibt im Islam keine geheimnisvolle Angelegenheiten, an die wir glauben und über die wir nicht fragen, außer wenn es sich um Dinge handelt, die der menschliche Verstand nicht erfassen kann. Wie z.B. Angelegenheiten des Verborgenen, über die uns Allah (I) nicht aufgeklärt hat, da das Wissen darüber den Menschen keinen Nutzen bringt. An dieser Stelle macht sich der Vorteil des Glaubens an das Verborgene bemerkbar. Allah lobt diejenigen, die sich mit diesem Glauben auszeichnen.
    Denn der Glaube an das Verborgene ist der Prüfstein und der Unterschied zwischen dem Gläubigen und Ungläubigen. Allah (I) sagt:[Alif-Lam-Mim. Dieses Buch, an dem es keinen Zweifel gibt, ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen, die an das Verborgene glauben, das Gebet verrichten und von dem, womit Wir sie versorgt haben, ausgeben und die an das glauben, was zu dir (an Offenbarung) herabgesandt worden ist, und was vor dir herabgesandt wurde, und die vom Jenseits überzeugt sind. Jene verfahren nach einer Rechtleitung von ihrem Herrn, und das sind diejenigen, denen es wohl ergeht.]
    (Qur`an 2:1-5)
  • Positivismus Die islamische Gesetzgebung ist in ihrer Natur positiv und nicht in sich gekehrt, indem sie sich von anderen Gemeinschaften abkapselt, und ist auch gegenüber jeglichen Lebewesen nicht negativ eingestellt. Vielmehr ist der Islam eine aufgeschlossene Gesetzgebung, die es befiehlt, Wohltätigkeit zu verbreiten und anderen Gutes zu wünschen. Es reicht nicht aus, dass der Muslim selbst gut ist, vielmehr muss er dazu beitragen, auch andere zum Guten zu führen, in seiner Gesellschaft aktiv sein, indem er in ihr Wohltätigkeiten verbreitet, den Unwissenden aufklärt, den Fehlgehenden zurechtweist, das Gute gebietet, das Schlechte verbietet, zur alleinigen Dienerschaft Allahs und zum Glauben an Seine Einzigkeit aufruft. Allah (I) sagt:[Und es soll aus euch eine Gemeinschaft werden (oder: Und es soll unter euch eine Gemeinschaft sein), die zum Guten aufruft, das Rechte gebietet und das Verwerfliche verbietet. Jene sind es, denen es wohl ergeht.]
    (Qur`an 3:104)


    In der islamischen Gesetzgebung gehört die Gutmütigkeit zum Menschen und die Liebe, ihnen das Gute zu wünschen, zur Vervollständigung ihrer Anbetungshandlungen. Der Prophet (r) sagte:"Wünsche den Menschen das, was du dir selbst wünschst, so bist du Muslim."
    (Tirmidhi)

    Um diese positive Eigenschaft zu aktivieren und die Bereitschaft anzuregen, spricht die islamische Gesetzgebung demjenigen, der das Gute verbreitet, eine großartige Vorzüglichkeit zu. Der Gesandte Allahs (r) sagte:"Wer zur Rechtleitung (oder zum Guten) aufruft, erhält dieselbe Belohnung wie jener, der diesem Aufruf Folge leistet, ohne dass ihre Belohnung auch nur um das Geringste geschmälert wird. Und wer zum Irrtum (oder zu Boshaftigkeiten) aufruft, erhält dasselbe Maß an Sünden wie jener zugeschrieben, der diesem Aufruf Folge leistet, ohne dass ihre Sünden dadurch verringert werden."
    (Sahih Muslim)
  • Stabilität und Entwicklung Der Islam ist offen für Entwicklungen. Er kann mit jeder neuen Veränderung und der darin enthaltenen Entwicklung Schritt halten, weshalb er sich zu jeder Zeit und überall eignet. Der Islam kam mit Prinzipien, allgemeinen Grundsätzen, Regeln und grundlegenden Dingen, die ganzheitlich, umfassend und beständig sind. Sie sind weder austauschbar, noch verändern sie sich durch zeitliche oder örtliche Veränderungen - bezogen auf die Glaubensgrundlehre und den Anbetungshandlungen, wie beispielsweise dem Gebet, der Gebetseinheiten oder der Gebetszeiten; der Pflichtabgabe und ihrer festgelegten Höhe, den Dingen, für die eine Pflichtabgabe entrichtet werden muss; das Fasten und seine Zeit; die Pilgerriten, ihre Art und der Zeitraum dafür; die göttlichen Verordnungen etc. Jegliche Ereignisse und neue Erfordernisse werden gemäß dem Qur`an und der Sunnah des Propheten begutachtet. Findet es in diesen beiden Quellen Anwendung, wird es angenommen und alles andere entfällt. Findet sich darin jedoch nichts, urteilt man gemäß den Erforschungen und Ansichten der Religionsgelehrten, ohne zeitliche oder örtliche Bedingung, was dem Wohl der Allgemeinheit dient und sich den Notwendigkeiten ihrer Zeit und den Umständen ihrer Gesellschaft anpasst.

    Die Religionsgelehrten beurteilen und betrachten die Angelegenheiten je nach Wahrscheinlichkeit, bezogen auf Qur`an und Sunnah, und arbeiten neue Ereignisse aus, indem sie sich auf die allgemeinen Grundregeln der islamischen Gesetzgebung aus Qur`an und Sunnah stützen. Das Ziel ist, der Menschheit von Nutzen zu sein, ohne dabei gegen eine islamrechtliche Anordnung zu verstoßen oder mit ihr konfrontiert zu sein und dass der Islam mit jedem Zeitalter Schritt hält und die Erfordernisse jeder Gemeinschaft erfüllt. Das waren die Anweisungen des Propheten (r), als er Mu`adh ibn Djabal (t) in den Jemen entsandte, um das Volk zum Islam einzuladen. Er (r) sagte zu ihm: "Womit urteilst du, o Mu`adh"?. Er antwortete: "Mit dem Buch Allahs". Der Gesandte sagte: "Und womit, wenn du es im Buch Allahs nicht vorfindest"?. Er sagte: "Dann urteile ich mit der Sunnah Seines Gesandten". Der Gesandte sagte: "Und was, wenn du es in der Sunnah Seines Gesandten nicht vorfindest"?. Mu`adh sagte: "Dann versuche ich mit äußerster Sorgfalt meine eigene Meinung zu bilden, ohne etwas zu verdrehen".
    Das Gesicht des Gesandten drückte Erleichterung aus und er sagte: "Lobpreis sei Dem, Der dem Boten des Gesandten Allahs Erfolg verlieh, was den Gesandten Allahs zufriedenstellt".
  • Ergänzung Der Islam erfüllt sowohl die seelischen als auch die körperlichen Bedürfnisse des Menschen in verwunderlichem Gleichgewicht und lehnt es ab, dass das eine durch das andere unterdrückt wird. Allah (I) sagt: [ sondern trachte mit (oder: in) dem, was Allah dir gegeben hat, nach der jenseitigen Wohnstätte, vergiß aber auch nicht deinen Anteil am Diesseits. Und tu Gutes, so wie Allah dir Gutes getan hat. Und trachte nicht nach Unheil auf der Erde, denn Allah liebt nicht die Unheilstifter.]
    (Qur`an 28:77)


    Aus islamischer Sicht betrachtet, ist die menschliche Seele von Allah (I) erschaffen und auf der Erde eingesetzt, um Ihm zu dienen und um Seiner Gesetzgebung Folge zu leisten. Und Er erschuf für diese Seele einen vollständigen und wohlgeordneten Körper, damit sie mit Hilfe des Körpers all das, wozu Allah sie angewiesen hat, umsetzen kann, wie die Anbetungshandlungen, die Rechte und das Bebauen der Erde, auf welcher der Mensch von Allah als Nachfolger waltet. Allah (I) sagt: [Er ist es, Der euch zu Nachfolgern (auf) der Erde gemacht und die einen von euch über die anderen um Rangstufen erhöht hat, damit Er euch mit dem, was Er euch gegeben hat, prüfe. Gewiß, dein Herr ist schnell im Bestrafen, aber Er ist auch wahrlich Allvergebend und Barmherzig.]
    (Qur`an 6:165)


    Es gibt im Islam weder Mönchtum noch Zölibat. Es ist nicht erlaubt, sich dem Diesseits total zu enthalten, auch nicht es zu unterlassen, Vergnügen an den guten Dingen zu haben, die Allah für Seine Diener erschaffen und ihnen als erlaubt erklärt hat. Allah (I) sagt: [Sag: Wer hat den Schmuck Allahs verboten, den Er für Seine Diener hervorgebracht hat, und (auch) die guten Dinge (aus) der Versorgung (Allahs)? Sag: Sie sind im diesseitigen Leben für diejenigen (bestimmt), die glauben, und am Tag der Auferstehung (ihnen) vorbehalten. So legen Wir die Zeichen ausführlich dar für Leute, die Bescheid wissen.]
    (Qur`an 7:32)

    Andererseits ist der Islam auch keine Religion, die sich ausschließlich dem Leben hinwendet und in ihren Gelüsten und Genüssen versinkt, ohne bestimmte Regeln zu beachten.
    Der Islam ist ausgewogen und die Religion der Mitte(lmäßigkeit), welche den Diin und das Weltliche vereint, ohne dass das eine auf Kosten des anderen überwiegt. Er fordert dazu auf, ein Gleichgewicht zwischen der Seele und dem Körper zu schaffen und befiehlt dem Muslim, sich während seiner Beschäftigung in weltlichen Angelegenheiten auch an seine seelischen Bedürfnisse zu erinnern, indem er die ihm von Allah auferlegten Pflichten bezüglich der Anbetungshandlungen ausführt. Allah (I) sagt: [O die ihr glaubt, wenn zum Gebet gerufen wird am Freitag, dann eilt zu Allahs Gedenken und laßt das Kaufgeschäft. Das ist besser für euch, wenn ihr wißt.]
    (Qur`an 62:9)

    Ebenso fordert er den Muslim dazu auf, sich während der Beschäftigung mit Anbetungshandlungen auch an seine materiellen Bedürfnisse zu erinnern und nach seinem Verdienst oder Unterhalt zu streben. Allah (I) sagt: [Wenn das Gebet beendet ist, dann breitet euch im Land aus und trachtet nach etwas von Allahs Huld (d. h.: dann geht euren weltlichen Geschäften nach).]
    (Qur`an 62:10)

    Der Islam lobt jene, die diese beiden Eigenschaften vereinen. Allah (I) sagt: [Männer, die weder Handel noch Kaufgeschäft ablenken vom Gedenken Allahs, von der Verrichtung des Gebetes und der Entrichtung der Abgabe, die einen Tag fürchten, an dem Herzen und Augenlicht umgekehrt werden.]
    (Qur`an 24:37)

    Somit bewahrt der Islam der Seele und dem Körper ihre Rechte, in Übereinstimmung mit der göttlichen Gesetzgebung, ohne Übertreibung oder Nachlässigkeit. Der Muslim ist beauftragt, sich selbst bezüglich seiner Taten, Verhaltensweisen und allem, was von ihm ausgeht, zu beobachten und zur Rechenschaft zu ziehen, um den Worten Allahs (I) gerecht zu werden: Allah (I) sagt: [Wer nun im Gewicht eines Stäubchens Gutes tut, wird es sehen. Und wer im Gewicht eines Stäubchens Böses tut, wird es sehen.]
    (Qur`an 99:7-8)

    Er ist auch damit beauftragt, seinen Körper zu bewahren, indem er das genießt, was Allah ihm an Speisen, Getränken, Kleidung und Heirat erlaubt hat, ohne die gesetzten Grenzen des Erlaubten durch Maßlosigkeit und Verschwendung zu überschreiten. Der Schaden von Maßlosigkeit bleibt dem Körper nicht verborgen. Allah (I) sagt: [... und eßt und trinkt, aber seid nicht maßlos! - Er (Allah) liebt nicht die Maßlosen.]
    (Qur`an 7:31)

    Der Islam nannte seine Verbote. Zu ihnen gehören Angelegenheiten, die zurückgewiesen werden und solche, die islamrechtlich verboten sind. Anas bin Malik (t) sagte: "Eine Gruppe von drei Männern suchte die Wohnungen der Frauen des Propheten (r) auf, um sich über die Anbetungshandlungen des Propheten (r) zu erkundigen. Als sie davon Kenntnis nahmen, machten sie den Eindruck, als ob sie derartige Praxis für gering schätzten. Sie sagten dann: "Wer sind wir gegenüber dem Propheten? Allah hat ihm doch jede vergangene und künftige Schuld vergeben." Einer von ihnen sagte: "Was mich aber angeht, so verbringe ich die ganze Nacht im Gebet." Ein anderer berichtete: "Ich aber faste die ganze Zeit, ohne mein Fasten zu unterbrechen." Der dritte sagte: "Ich enthalte mich aber der Frauen und werde niemals heiraten." Währenddessen kam der Gesandte Allahs (r) hinzu und sagte: "Seid ihr diejenigen, die dies und jenes gesagt haben? Was mich wahrlich angeht, so bin ich bei Allah unter euch derjenige, der Allah am meisten fürchtet und Ihm gegenüber am frömmsten ist. Dennoch faste ich und breche mein Fasten, bete ich und gehe schlafen und heirate die Frauen. Wer sich von diesem meinem Weg (Sunnah) abwendet, der gehört nicht zu mir."
    (Al-Buchari)
  • Dauerhaftigkeit und Beständigkeit Da die islamische Gesetzgebung das Siegel und der Abschluss aller Offenbarungsreligionen ist, enthält sie alle göttlichen Lehren, die endgültig sind und deren Gültigkeit jederzeit und überall zählt. Allah (I) hat für die islamische Gesetzgebung die Dauerhaftigkeit und Beständigkeit bestimmt, bis Er (I) die Welt und alles, was auf ihr ist, erben wird. Außerdem bürgt Er für ihre Bewahrung vor Veränderungen oder Auswechslungen, ohne diese Garantie für die anderen Himmelsreligionen zu geben. Der Qur`an ist die Hauptquelle der islamischen Gesetzgebung, für dessen Schutz Allah bürgt, sodass ihm weder etwas hinzugefügt wird, das nicht zu ihm gehört noch etwas vermindert wird, das zu ihm gehört. Der Qur`an ist das ewigwährende Wunder des Propheten Muhammad (r). Anders als die Wunder der übrigen Propheten, die mit Beendigung ihrer jeweiligen Epoche auch endeten und Beweis der Wahrhaftigkeit ihrer damaligen Botschaften waren. Es glaubten an ihre Botschaften diejenigen, die das Wunder gesehen haben. Der Qur`an ist jedoch ein Wunder, das bis zum Einbrechen der Stunde gelesen wird. Und er ist ein Beweis für die Wahrhaftigkeit der Botschaft des Propheten Muhammad (r). Allah I sagt: [Gewiß, Wir sind es, die Wir die Ermahnung offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein.]
    (Qur`an 15:9)

    Der Prophet (r) sagte: "Es wird immer eine Gruppe von meiner Gemeinschaft geben, die der Wahrheit folgt. Sie wird erfolgreich sein. Sie wird bis zum Einbruch der Stunde weder Schaden durch jene erleiden, die sie im Stich lassen, noch durch jene, die ihr widersprechen."
    (Muslim)

    Es ist bemerkenswert, dass viele Anhänger anderer Religionen den Islam annehmen, obwohl für seine Verbreitung wenig finanzielle Hilfe geboten wird, jedoch eine unbegrenzte Anzahl von Menschen versucht, mit allen Mitteln den Islam zu bekämpfen, ihn zurückzuhalten und zu entstellen. Andererseits kommt es sehr selten vor, dass jemand die islamische Religion wieder verlässt, nachdem er sie angenommen hatte.
  • Totalität Die islamische Religion umfasst mit ihrer Totalität alle Bereiche des Lebens. Sie bietet Ordnungen und Gesetzgebungen, die dazu beitragen, eine vorzügliche und vorbildhafte Gesellschaft zu errichten. Der Islam hat keinen Bereich des menschlichen Lebens ausgelassen. Er behandelt alle Gebiete, seien es seelische oder körperliche, religiöse oder weltliche, personelle oder gesellschaftliche, und zeichnet ihnen den beispielhaftesten und idealsten Weg. Allah (I) sagt: [... Und Wir haben dir das Buch offenbart als klare Darlegung von allem und als Rechtleitung, Barmherzigkeit und frohe Botschaft für die (Allah) Ergebenen (d.h. Muslime).]
    (Qur`an 16:89)

    Der Islam regelt die Beziehung zwischen dem Muslim und seinem Herrn, seiner Gesellschaft und der Welt, die ihn umgibt. Was u. a. auf die Totalität des Islam hinweist ist, dass er sich mit den geringsten Verhaltensweisen beschäftigt, die im Zusammenhang mit dem Leben des Menschen stehen. Der Prophet (r) sagte: "Der Glaube ist in über siebzig Teile aufgeteilt. Die höchste Stufe des Glaubens ist die Aussage "Laa Ilaaha illa Allah" (Es gibt nichts Anbetungswürdiges außer Allah) und die niedrigste Stufe ist, dass man ein Hindernis aus dem Weg räumt. Und die Schamhaftigkeit ist ein Teil des Glaubens."
    Bezogen auf diese Totalität verfügt der Islam über Besonderheiten, wie beispielsweise:
    • Die Ehrung des Menschen. Allah gab ihm vor allen anderen Geschöpfen den Vorzug und machte ihm alles dienstbar. Allah (I) sagt: [Und Wir haben ja die Kinder Adams geehrt; Wir haben sie auf dem Festland und auf dem Meer getragen und sie von den guten Dingen versorgt, und Wir haben sie vor vielen von denen, die Wir erschaffen haben, eindeutig bevorzugt.]
      (Qur`an 17:70)

    • Bekanntschaft. Der Islam treibt dazu an, gute Beziehungen mit der islamischen Gesellschaft und anderen ihn umgebenden Gesellschaften aufzubauen. Dies schließt Güte gegenüber den Nachbarn, Gutmütigkeit, Liebe zum Guten und Austausch von Interessen ein. Allah (I) sagt: [O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Gewiß, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiß, Allah ist Allwissend und Allkundig.]
      (Qur`an 49:13)

    • Erreichung gesellschaftlicher Solidarität. Der Islam macht es dem Muslim zur Pflicht, sich auf allen Ebenen um die Angelegenheiten seiner Glaubensgeschwister zu sorgen. Der Prophet (r) sagte: "Gewöhnlich findest du die Gläubigen in ihrer Barmherzigkeit, Zuneigung und Mitleid zueinander wie der Körper: Wenn ein Teil davon leidet, reagiert der ganze Körper mit Schlaflosigkeit und Fieber."
      (Buchari)

    • Freiheit, die mit religiöser Ordnung geregelt ist und sich von der bestialischen und ausschweifenden Freiheit unterscheidet. Auf diese Freiheit bauend, hat jeder das Recht auf:
      • Gedankenfreiheit und Meinungsäußerung gemäß den Regeln. Allah (I) sagt: [O die ihr glaubt, fürchtet Allah und sagt treffende Worte,]
        (Qur`an 33:70)
      • Vermögensfreiheit und Verdienst von Erlaubtem. Allah (I) sagt: [... Den Männern kommt ein Anteil von dem zu, was sie verdient haben, und den Frauen kommt ein Anteil von dem zu, was sie verdient haben. ...]
        (Qur`an 4:32)
      • Bildungs- und Wissensfreiheit. Der Prophet (r) sagte: "Jeder Muslim ist verpflichtet, sich Wissen anzueignen."
        (Ibn Majah)
      • Freiheit zum Nießbrauch der Dinge, die Allah auf der Erde hervorgebracht hat. Allah (I) sagt: [Er ist es, Der euch die Erde fügsam gemacht hat. So geht auf ihrem Rücken einher und esst von dem, womit Er (euch) versorgt. Und zu Ihm wird die Auferstehung sein.]
        (Qur`an 67:15)
    • Erreichung der totalen Sicherheit. Dazu zählt:

      1. Sicherheit des Diin:indem man Allah nichts zur Seite stellt und zu Seiner Dienerschaft einläd. Allah (I) sagt: [Und kämpft auf Allahs Weg gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, doch übertretet nicht! Allah liebt nicht die Übertreter.]
        (Qur`an 2:190)
      2. Sicherheit der Person.Allah (I) sagt: [Und wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn ist die Hölle, ewig darin zu bleiben. Und Allah zürnt ihm und verflucht ihn und bereitet ihm gewaltige Strafe.]
        (Qur`an 4:93)
      3. Sicherheit des Vermögens Allah (I) sagt: [Und zehrt nicht euren Besitz untereinander auf nichtige Weise auf und bestecht nicht damit die Richter (wörtlich: und laßt ihn nicht zu den Richtern gelangen), um einen Teil des Besitzes der Menschen in sündhafter Weise zu verzehren, wo ihr (es) doch wißt.]
        (Qur`an 2:188)
      4. Sicherheit des guten Rufes der Gesamtheit (Ehre)Allah (I) sagt:[Und nähert euch nicht der Unzucht. Gewiß, sie ist etwas Abscheuliches - und wie böse ist der Weg.]
        (Qur`an 17:32)
      5. Sicherheit des Verstandes vor Begierden wie Alkohol und DrogenAllah (I) sagt: [O die ihr glaubt, berauschender Trank, Glücksspiel, Opfersteine und Lospfeile sind nur ein Greuel vom Werk des Satans. So meidet ihn, auf daß es euch wohl ergehen möge!]
        (Qur`an 5:90)
    • Garantie der Rechte. Der Islam hat Rechte zwischen den Geschöpfen zur Pflicht gemacht, auch wenn es Unterschiede zwischen ihnen gibt, damit sich Gemeinschaft und Vertrautheit zwischen ihnen bildet, sie den Nutzen der Religion wahrnehmen und sich ihre weltlichen Angelegenheiten regeln. Diese Rechte sind in zwei Kategorien unterteilt:
      1. Besondere RechteAllah (I) sagt: [Und dient Allah und gesellt Ihm nichts bei. Und zu den Eltern sollt ihr gütig sein und zu den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem verwandten Nachbarn, dem fremden Nachbarn, dem Gefährten zur Seite, dem Sohn des Weges und denen, die eure rechte Hand besitzt. Allah liebt nicht, wer eingebildet und prahlerisch ist,]
        (Qur`an 4:36)
      2. Allgemeine RechteDer Prophet (r) sagte:"Beneidet einander nicht und überbietet einander (beim Handel) nicht, hasst einander nicht, wendet euch nicht voneinander ab, unterbietet einander (beim Kauf) nicht, sondern seid Diener Allahs, Brüder. Der Muslim ist der Bruder des Muslims; er fügt ihm kein Unrecht zu und lässt ihn nicht im Stich, er belügt ihn nicht und verachtet ihn nicht. Die Gottesfurcht ist hier" - und er zeigte dreimal auf seine Brust. "Es genügt dem Menschen an Schlechtem, dass er seinen Bruder, den Muslim, verachtet. Alles am Muslim ist dem anderen Muslim heilig: sein Blut, sein Besitz und seine Ehre."
        (Muslim)
    • Barmherzigkeit, die sich über die gesamten Lebewesen erstreckt. Dazu zählen:“The merciful will be shown mercy by Allah. Be merciful to those on earth, and you shall be shown mercy by the One above the heavens.”
      1. Die Barmherzigkeit zu MenschenDer Prophet (r) sagte: "Den Barmherzigen erbarmt Sich Allah. Habt Erbarmen mit den Lebewesen der Erde, so ist Der Besitzer der Himmel euch gegenüber barmherzig. Al-Rahim (das bedeutet Gebärmutter und auch Verwandtschaft) ist von Al-Rahman (einer der Namen Allahs) abgeleitet. Wer sich mit ihr verbindet, der bindet sich mit Allah und wer sich von ihr löst, von dem löst Er Sich."
        (Al-Mustadrak)
      2. Die Barmherzigkeit zu Tieren Im Islam kann die Barmherzigkeit zu Tieren ein Grund zur Vergebung der Sünden und zum Eintritt ins Paradies sein. Der Prophet (r) sagte:"Während ein Mann unterwegs war, überkam ihn ein sehr starker Durst. Als er einen Wasserbrunnen sah, kletterte er in ihn hinab und trank von dem Wasser. Sobald er aber aus dem Brunnen herausgeklettert war, fand er einen Hund, der mit lechzender Zunge aus Durst den Sand fraß. Der Mann sagte zu sich: "Dieser Hund ist genauso durstig, wie ich es war." Er kletterte dann wieder hinab, füllte seinen Lederstrumpf mit Wasser, hielt diesen mit seinen Zähnen fest, während er wieder hinauskletterte und ließ den Hund trinken. Allah dankte ihm dann für diese Tat und vergab ihm seine Sünden." Die Leute sagten: "O Gesandter Allahs, werden wir auch für die Tiere belohnt?" Der Prophet (r) sagte: "Für jedes Lebewesen werdet ihr belohnt!"
        (Buchari)
    • Die gegenseitige Beratung. Der Islam befiehlt seinen Anhängern, diese Methodik in all ihren religiösen, weltlichen, inneren und äußeren Angelegenheiten anzuwenden. Allah (I) sagt: [Durch Erbarmen von Allah bist du mild zu ihnen gewesen; wärst du aber schroff und hartherzig, so würden sie wahrlich rings um dich auseinandergelaufen. So verzeihe ihnen, bitte für sie um Vergebung und ziehe sie in den Angelegenheiten zu Rate. Und wenn du dich entschlossen hast, dann verlasse dich auf Allah! Gewiß, Allah liebt die sich (auf Ihn) Verlassenden.]
      (Qur`an 3:159)
    • Die Gleichwertigkeit zwischen allen Menschen im Ursprung ihrer Schöpfung und Anlage, ob männlich oder weiblich, ob weiß oder schwarz, ob arabisch oder nicht-arabisch. Es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen, außer in der Gottesfurcht. Allah (I) sagt: [O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und aus ihm schuf Er seine Gattin und ließ aus beiden viele Männer und Frauen sich ausbreiten. Und fürchtet Allah, in Dessen (Namen) ihr einander bittet, und die Verwandtschaftsbande. Gewiß, Allah ist Wächter über euch.]
      (Qur`an 4:1)
    • Die allumfassende Gerechtigkeit im allgemeinen Sinne, sich selbst und den Menschen gegenüber. Allah (I) sagt: [Allah gebietet Gerechtigkeit, gütig zu sein und den Verwandten zu geben; Er verbietet das Schändliche, das Verwerfliche und die Gewalttätigkeit. Er ermahnt euch, auf daß ihr bedenken möget.]
      (Qur`an 16:90)
    • Der allumfassende Frieden, auf innerer und äußerer Ebene. Der Prophet (r) sagte: "Soll ich euch sagen, wer ein Mu`min (Gläubiger) ist? Es ist derjenige, dem die Menschen vertrauen und dem sie ihre Güter anvertrauen. Und Muslim ist derjenige, vor dessen Zunge und Hand die Menschen sicher sind. Und der Mujahid (der Bemühte) ist derjenige, der sich bemüht, Allah zu dienen. Und der Muhajir (Auswanderer) ist derjenige, der seine Fehler und Sünden verlässt."
      (Ibn Habban)
    • Der Ansporn zur Arbeit und dem Erwerb von Gutem. Der Prophet (r) sagte: "Dass einer von euch sein Seil nimmt, damit ein Bündel Brennholz auf seinem Rücken herbeibringt und es verkauft, und Allah dadurch sein Antlitz vor Demütigung bewahrt, ist besser für ihn, als dass er die Menschen anbettelt, die ihm entweder etwas geben oder nicht."
      (Buchari)
    • Die Sauberkeit. Die Lehren des Islam motivieren zu dieser und ordnen sie an. Einige Verhaltensweisen, die damit zusammenhängen, sind:
      1. Das Waschen der Hände, vor und nach dem Essen Gemäß der Aussage des Propheten (r): “"Der Segen des Essens liegt darin, dass man sich davor und danach die Hände wäscht."
        (Tirmidhi)
      2. Säuberung des Mundes nach dem Essen Der Prophet (r) sagte:"Wer gegessen hat, soll die Essensreste, die in seinem Mund sind runterschlucken und Reste, die zwischen den Zähnen hängengeblieben sind, ausspucken. Wer sich daran hält, tut Gutes und wenn nicht, ist er nicht zu tadeln. "
        (Al-Mustadrak)
      3. Das Bestreben, Zähne und Mund sauber zu halten, indem dazu angeregt wird, den Siwak zu benutzen Gemäß der Aussage des Propheten (r): "Hätte ich nicht die Befürchtung, dass es zu schwer für meine Gemeinschaft ist, würde ich sie beauftragen, vor jedem Gebet den Siwak zu benutzen."
        (Muslim)
      4. Entfernung und Säuberung jeder Ursache, wie beispielsweise Achsel- und Schamhaare, die Grund dafür sein können, dass sich Schmutz ansammelt und Bakterien ansiedeln Der Prophet (r) sagte: "Fünf Dinge gehören zur Fitrah: Die Beschneidung, das Abrasieren der Schamhaare, das Abzupfen der Achselhaare, das Kürzen des Schnurrbartes und das Kurzschneiden der Nägel."
        (Buchari)
      5. Säuberung der beiden Ausscheidungsorgane Salman (t) sagte: "Der Prophet hat uns verboten, bei der Verrichtung der Notdurft die Gebetsrichtung einzunehmen oder unsere Ausscheidungswege mit der rechten Hand zu säubern oder die Reinigung der Ausscheidungswege mit weniger als drei Steinen vorzunehmen und die Reinigung nicht mit Hilfe von Kot oder Knochen durchzuführen."
        (Muslim)
      6. Sorgfältige Bemühung, schöne und saubere Kleidung zu tragen und sich mit wohlriechenden Düften zu parfümieren Allah (I) sagt: [O Kinder Adams, legt euren Schmuck bei jeder Gebetsstätte an...]
        (Qur`an 7:31)
    • Die Reinigung. Viele der Anbetungshandlungen sind damit verbunden . Sie unterteilt sich in seelische und körperliche Reinigung:
      1. Die körperliche Reinigung: Reinheit des Körpers und Säuberung von Schmutz und Exkrementen. Diese Art von Reinigung ist für die Richtigkeit einiger Anbetungshandlungen und deren Annahme unabdingbar.
        Die rituelle Gebetswaschung ist eine Bedingung zur Richtigkeit des Gebetes, das der Muslim am Tag und in der Nacht insgesamt fünfmal verrichten muss. Der Prophet (r) sagte:"Das Gebet ohne Gebetswaschung und das Almosen aus Geiz wird nicht angenommen."
        (Muslim)

        Die Ganzkörperwaschung ist jedem Pflicht, der sich im Zustand der großen rituellen Unreinheit befindet (beispielsweise nach dem Geschlechtsverkehr, Samenerguss, nach der Monatsregel usw.); gemäß den Worten Allahs (I): [...Und wenn ihr im Zustand der Unreinheit seid, dann reinigt euch...]
        (Qur`an 5:6)

        Desweiteren ist die Ganzkörperwaschung für einige religiöse Riten eine bestätigte Sunnah des Propheten, wie beispielsweise für das Freitagsgebet, die beiden Feste, die Pilgerreise und die besuchsweise Pilgerfahrt usw.
      2. Die seelische Reinigung: Durch die Säuberung und Reinigung der Seele vom Polytheismus und dass man Allah Teilhaber zuschreibt. Allah (I) sagt: [Und dient Allah und gesellt Ihm nichts bei...]
        (Qur`an 4:36)

        Oder Heuchelei. Allah (I) sagt: [Und zeige den Menschen nicht geringschätzig die Wange und gehe nicht übermütig auf der Erde einher, denn Allah liebt niemanden, der eingebildet und prahlerisch ist.]
        (Qur`an 31:18)

        Oder Neid. Der Prophet (r)sagte:"Hütet euch vor Neid. Denn der Neid vernichtet die guten Taten, wie das Feuer das Holz (oder Kraut) vernichtet."
        (Abu Dawud)

        Oder Überheblichkeit und Angeberei. Der Prophet (r) sagte:"Wer auch nur eine Spur von Überheblichkeit in seinem Herzen hat, wird das Paradies nicht betreten. Da sagte ein Mann: O Gesandter Allahs, was ist mit dem, der gerne gutaussehende Kleidung und Schuhe trägt? Da sagte der Prophet (r): Allah ist schön und Er liebt die Schönheit. Überheblichkeit führt zur Verachtung der Wahrheit und zur Geringschätzung der Menschen."
        (Muslim)
    • Die Moral Der Islam ist die Religion des edlen Charakters und führt zur Vervollständigung der guten Charaktereigenschaften. Der Prophet (r) sagte:"Allah entsandte mich, um den edlen Charakter und die guten Verhaltensweisen zu vervollkommnen."
      (Buchari)


      Der Muslim wird dazu angeregt, sich jeden guten Charakterzug zur Eigenschaft zu machen und davor gewarnt, sich schlechte Charaktereigenschaften anzugewöhnen und es wird ihm befohlen, diese zu unterlassen, indem er einen allgemeinen Lehrplan verdeutlicht bekommt, an dem er sich in seinen Beziehungen zur Gesellschaft und zu anderen Menschen orientieren kann. Der Prophet (r) sagte:"Schütze dich vor den verbotenen Angelegenheiten, so gehörst du zu den am meisten anbetend dienenden Menschen, sei zufrieden mit dem, was Allah dir zugeteilt hat, so gehörst du zu den reichsten Menschen, sei gut zu deinem Nachbar, so gehörst du zu den Gläubigen, wünsche den Menschen dasselbe, was du dir selbst wünschst, so bist du ein Muslim und übertreibe nicht im Lachen, denn übertriebenes Lachen tötet das Herz."
      (Tirmidhi)


      Und um diesen Lehrplan unter den Menschen zu festigen, verdeutlichte der Prophet den schlechten Ausgang derer, die sich davon abwenden, indem er (r) sagte: "Wisst ihr, wer zu den wahrhaftigen Verlierern gehört und bankrott ist? Sie sagten: Bankrott ist unserer Ansicht nach derjenige, der weder Geld noch Güter besitzt. Da sagte der Prophet: Bankrott ist aus meiner Gemeinschaft derjenige, der am Tage des Jüngsten Gerichts mit Gebeten, Almosen, und Fasten kommt, jedoch jenen beschimpft, den anderen zu Unrecht beschuldigt, das Blut eines anderen vergossen und wieder einen anderen geschlagen hat. So wird diesem und jenem von seinen guten Taten gegeben. Und wenn seine guten Taten zu Ende gehen, bevor er seine "Schulden" endgültig bezahlt hat, erhält er die Sünden dieser Personen und wird dann ins Feuer geschmissen."
      (Muslim)


      Durch diesen Lehrplan erzielt der Islam die Entstehung einer Gesellschaft, die zusammenhält, barmherzig zueinander ist, gegenseitige Zuneigung zeigt und es genießt, anderen stets von Nutzen zu sein. Allgemein betrachtet ist der Islam die Religion der Moral und Sittlichkeit mit Allah, Seinem Gesandten und den Menschen insgesamt. Allah (I) sagt:[O die ihr glaubt, die einen sollen nicht über die anderen spotten, vielleicht sind eben diese besser als sie. Auch sollen nicht Frauen über andere Frauen (spotten), vielleicht sind eben diese besser als sie. Und beleidigt euch nicht gegenseitig durch Gesten und bewerft euch nicht gegenseitig mit (häßlichen) Beinamen. Wie schlimm ist die Bezeichnung "Frevel" nach (der Bezeichnung) "Glaube"! Und wer nicht bereut, das sind die Ungerechten. O die ihr glaubt, meidet viel von den Mutmaßungen; gewiß, manche Mutmaßung ist Sünde. Und sucht nicht (andere) auszukundschaften und führt nicht üble Nachrede übereinander. Möchte denn einer von euch gern das Fleisch seines Bruders, wenn er tot sei, essen? Es wäre euch doch zuwider. Fürchtet Allah. Gewiß, Allah ist Reue-Annehmend und Barmherzig.]
      (Qur`an 49:11-12)

      Der Islam ist die Religion der Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit im allgemeinen Sinne. Vertrauenswürdigkeit zwischen dem Muslim und seinem Schöpfer und auch zwischen ihm und den Menschen. Allah (I) sagt: [Allah befiehlt euch, anvertraute Güter ihren Eigentümern (wieder) auszuhändigen und, wenn ihr zwischen den Menschen richtet, in Gerechtigkeit zu richten. Wie trefflich ist das, womit Allah euch ermahnt! Gewiß, Allah ist Allhörend und Allsehend.]
      (Qur`an 4:58)

      Der Islam ist auch die Religion der Wahrhaftigkeit. Allah (I) sagt:[O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah und seid mit den Wahrhaftigen!]
      (Qur`an 9:119)

      Und der Islam ist die Religion der Treue. Allah (I) sagt:[O die ihr glaubt, haltet die Abmachungen! Erlaubt (zu essen) sind euch die Vierfüßler unter dem Vieh, außer dem, was euch verlesen wird, ohne daß ihr jedoch das Jagdwild als erlaubt betrachtet, während ihr im Zustand der Pilgerweihe seid. Allah ordnet an, was Er will.]
      (Qur`an 5:1)

      Der Islam ist die Religion der Milde und Sanftheit. Der Prophet (r) sagte:"Milde (Sanftmut) verschönert alles, hingegen wird alles, worin Sanftmut und Freundlichkeit fehlt, verunstaltet."
      (Muslim)

      Der Islam ist die Religion der Liebe und Zuneigung. Der Prophet (r) sagte:"Keiner von euch ist wirklich gläubig, bis er seinem Bruder dasselbe wünscht, was er sich selbst wünscht."
      (Buchari)


      Die islamische Gesetzgebung erweitert die Verbreitung dieser Tugenden, Charaktereigenschaften und Sittlichkeiten in der Gesellschaft durch Mittel, wie:
      1. Dem Gebieten des Guten und dem Verbieten des Schlechten. Allah (I) sagt:[Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Verwerfliche und glaubt an Allah. Und wenn die Leute der Schrift glauben würden, wäre es wahrlich besser für sie. Unter ihnen gibt es Gläubige, aber die meisten von ihnen sind Frevler.]
        (Qur`an 3:110)
      2. Der gute Ratschlag und die eindringliche Empfehlung der Standhaftigkeit, aufrichtige Meinung und Beratung. Allah (I) sagt:[Beim Zeitalter, der Mensch befindet sich wahrlich in Verlust, außer denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun und einander die Wahrheit eindringlich empfehlen und einander die Standhaftigkeit eindringlich empfehlen.]
        (Qur`an 103:1-3)

    Was ist der Islam?

    Der Islam umfasst, dass man sich Allah unterwirft, so wie es Allah (I) von Seinen Dienern verlangt: in Seiner Anbetung, Ihm nichts beizugesellen, Seine Befehle auszuführen und sich von Seinen Verboten fernzuhalten.

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    Fazit

    Den Islam zu befolgen, ist eine göttliche Gewährung, die nur derjenige in Anspruch nehmen kann, dem Allah Erfolg dazu verleiht. Deshalb rate ich jedem Leser, zu versuchen, einer der Erfolgreichen zu sein und die Gelegenheit zu nutzen, dieser wahrhaftigen Religion zu folgen.

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